Mal anders! 24. Jungendkunstausstellung

Mal anders!

24. Leipziger Jugendkunstausstellung der Stadt Leipzig

Unsere Schule ist nun zum zweiten Mal Ausstellungort der traditionellen Jugendkunstausstellung. Ein Teil der Bilder ist in der 3. Etage ausgestellt.

Jette Kirsch (Leistungskurs Kunst Jg.11) war in diesem Jahr Jury-Mitglied und eröffnete mit ihrer Laudatio zu dem Bild von Asslani Gjemoi (12 Jahre) die Preisverleihung am 12.01.2019 im Museum der Bildenden Künste.

Ein Einblick...

In diesem Jahr hatte ich die tolle Möglichkeit bei Kinder- und Jugendjurysitzung dabei zu sein. Wir alle haben während dieser zwei Tage viel gelernt, tolle Menschen kennengelernt und wunderschöne Werke von Kindern und Jugendlichen gesehen, welche die Kunst ebenso begeistert wie uns.

Ein Preisträger ist der 12-jährige Asslani Gjemoil von der Martinschule. Preisträger zu sein bedeutet, dass das eigene Werk alle Stimmen der Jury erhalten hat - was ohne viel zu verraten – gar nicht mal so einfach ist.

Das Bild von Asslani ist sehr farbenfroh. Wir sehen beispielsweise orangene, blaue, braune, rote, weiße und schwarze Flächen. Aufgrund vieler Farbkontraste wirkt das Bild sehr spannungsvoll und energiegeladen. Das Nebeneinanderliegen von Schwarz und Weiß zieht deutlich die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich und bestimmt hier den Blickpunkt. Die verwendeten Farben harmonieren toll miteinander und schaffen eine aufregende Atmosphäre.

Der Künstler zeigte Mut zum Detail und so entdeckt man die verschiedensten, sehr sauber gearbeiteten Muster. Das Werk lässt – auch weil es keinen Titel gibt – viel Raum für Interpretationen zu. Was sehen Sie, wenn Sie das Bild betrachten?

Für mich, stehen die zwei – vielleicht befreundeten Radfahrer – im Vordergrund, welche auf einer kurvigen Straße unterwegs sind. Vielleicht fahren sie nur zum Spaß, sind auf dem Weg zur Schule oder sie sind echte Profis, welche gerade trainieren…? Mir sticht auch die Straße oder der Weg, auf welchem sich die Radfahrer bewegen, besonders ins Auge. Durch die gewählten Farben – Schwarz, Grau und Weiß – wirkt es wie ein großer Zebrastreifen oder eine Rennstrecke. Ich würde auf jeden Fall behaupten, dass die Beiden auf einer besonderen Straße unterwegs sind, da diese abschnittsweise sehr schmal und extrem kurvig ist.

Das Bild vereint zwei verschiedene Perspektiven. Wir können den Weg/ die Straße/ die Strecke, auf welcher die Radfahrer fahren, aus der Vogelperspektive (, also von oben) sehen, während die Radfahrer von der Seite, also aus der klassischen Normalperspektive dargestellt sind. Dieser Aspekt ist besonders und zieht Interesse auf sich.

Vielleicht sind wir aber auch im Augenblick Zuschauer eines spektakulären Auftritts im Zirkus? Gerade weil die beiden Personen sehr farbenfroh gekleidet sind, könnte es sich um Artisten in einer Manege handeln.
Einige meiner Mitschüler erkannten sofort ein Gesicht, in wessen Stirn die Radfahrer wie eine Erinnerung auftauchen.

Ich finde, dass Asslani da ein sehr schönes – bei uns viel auch das Wort cool(es) – Bild geschaffen hat, welches verspielt und aufregend zu gleich wirkt.

Das Bild vermittelt einen sehr geschlossenen Eindruck, ist gründlich und geduldig durchgearbeitet und zeigt ein großes bildnerisches Talent. Ich freue mich, dass dieses Werk in meiner Schule ausgestellt wird und es somit viele meiner Mitschüler erfreuen und inspirieren kann.

Meinen bzw. unseren herzlichsten Glückwunsch und Gratulation an dich, Asslani!
 

Jette Kirsch